
Veranstaltung | Industrie 4.0 und Future Skills: Arbeitskräfte für die Industrie von morgen begeistern.
Gemeinsam mit der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg und dem Bündnis für Transformation Region Heilbronn-Franken lud die Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen am 10. November zur digitalen Veranstaltung „Industrie 4.0 und Future Skills: Arbeitskräfte für die Industrie von morgen begeistern.“ ein. Insgesamt folgten 79 Interessierte der Einladung und nahmen an der virtuellen Veranstaltung teil.
Dirk von der Hude, Referatsleiter Grundsatzfragen der Industriepolitik, Bündnis Zukunft der Industrie im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung regionaler Industrieinitiativen für die Transformation hervor. Um die Sichtbarkeit dieser Netzwerke zu erhöhen und Industrieakzeptanz zu stärken, arbeitet die Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen als Kommunikationsdrehscheibe mit ebendiesen zusammen. Eine hohe Industrieakzeptanz sei unabdingbar für eine wettbewerbsfähige Industrie und entsprechend stabile, gutbezahlte Arbeitsplätze.
Sinischa Horvat, Betriebsratsvorsitzender der BASF SE, sprach in seinem Kurzimpuls über Chancen und Herausforderungen des Wandels in der Arbeitswelt. Er differenzierte dabei zwischen physischer und administrativer Arbeit. So sei der Einsatz unterstützender Technologien für körperlich arbeitende Mitarbeitende ein großer Vorteil, um gesundheitliche Risiken abzumildern. Andererseits fielen im kaufmännischen Bereich Arbeitsplätze durch Digitalisierung und Standardisierung weg. Wichtig sei, den Beschäftigten frühzeitig neue Perspektiven für Weiterbildung und Qualifizierung zu eröffnen.
Die Teilnehmenden brachten eigene Impulse über eine Online-Umfrage aktiv in die Veranstaltung ein. Die Ergebnisse wertete die Moderatorin Jana Eiser-Mauthner aus, Projektleiterin der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg. Auf die Frage „Auf welche Schlüsselkompetenzen wird es zukünftig Ihrer Meinung nach verstärkt ankommen?“ nannten die Teilnehmenden am häufigsten Flexibilität, Lernbereitschaft, Agilität, kollaboratives Arbeiten, Offenheit und Kommunikation. Diese Begriffe und die Frage, wie sie in der zukünftigen Arbeitswelt realisiert werden können, prägten die anschließende Podiumsdiskussion.

Ergebnisse aus der Slidoumfrage im Überblick.
Unter der Leitfrage „Auf welche Schlüsselkompetenzen kommt es künftig an?“ diskutierte Jana Eiser-Mauthner die Transformation der Arbeitswelt mit
- Vera Ellgass, Duale Studentin bei WANGEN PUMPEN,
- Manfred Grab, Vorsitzender der Geschäftsführung, Bundesagentur für Arbeit Heilbronn,
- Steffen Hertwig, Oberbürgermeister der Stadt Neckarsulm und Koordinator des Bündnisses für Transformation Region Heilbronn-Franken,
- Sinischa Horvat
- und Dietmar Stengele, Referatsleiter berufliche Weiterbildung im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.

Podium v. l. n. r.: Jana Eiser-Mauthner, Dietmar Stengele, Vera Ellgass, Manfred Grab und Steffen Hertwig. Online dazugeschaltet: Sinischa Horvat.
Angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels befinden sich Beschäftigte derzeit in einer vorteilhaften Lage. Die Beschäftigten haben größeren Einfluss auf die beruflichen Rahmenbedingungen. Unternehmen müssen sie im eigenen Interesse und im Interesse der Beschäftigten mit Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten mit auf den Weg der Transformation nehmen. So hat – in der Theorie – jede und jeder die Möglichkeit, auf einem sich wandelnden Arbeitsmarkt durch Qualifizierungen zu bestehen. Neben den regionalen Industrieinitiativen unterstützen Arbeitsagenturen, Ministerien, Kommunen und nicht zuletzt Unternehmen die Beschäftigten auf vielfältige Weise bei der beruflichen Weiterentwicklung und Qualifizierung. Konzerne wie BASF ziehen eine eigene Arbeitsmarktagentur heran oder vereinbaren beispielweise mit dem Betriebsrat einen Standortsicherungsvertrag. Ein kleineres Unternehmen wie WANGEN PUMPEN bietet seinen Mitarbeitenden ein eigenes Personalentwicklungsprogramm. Über Bündnisse arbeiten Unternehmen gemeinsam an Lösungen, wie die Beschäftigten für die künftige Arbeitswelt vorbereitet werden. Ministerien unterstützen mit Förderprogrammen und auch die Arbeitsagenturen bieten Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten an. Schlussendlich kommt es aber auch auf das Individuum an. Bringe ich die Future Skills wie Flexibilität, Lernbereitschaft oder Offenheit mit? Bin ich bereit, mich weiterzubilden und zu qualifizieren angesichts einer Arbeitswelt im Wandel? Wenn Beschäftigte und Unternehmen diese Herausforderung annehmen, ist die Transformation für die Industrie eine große Chance.
Die Service- und Beratungsstelle erarbeitet gemeinsam mit der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg und dem Bündnis für Transformation Region Heilbronn-Franken weitere Schritte, um die Ergebnisse der Veranstaltung nutzbar zu machen, insbesondere für andere regionale Industrieinitiativen.