Netzwerktreffen 2023 „Regionen im Dialog – Wir machen die Industrie fit für die Zukunft“ | Rückblick
Die Service- und Beratungsstelle lud am 5. September 2023 zum 4. Netzwerktreffen der regionalen Industrieinitiativen ins Haus der Deutschen Wirtschaft nach Berlin ein. Die Bereitschaft anzureisen war hoch, 46 Vertreterinnen und Vertreter von Industrieinitiativen und IHKs sowie weitere Industrieakteurinnen und -akteure folgten der Einladung. Insbesondere kamen 26 Vertretende aus 21 regionalen Industrieinitiativen, darunter 6 regionale Transformationsnetzwerke in der Fahrzeugindustrie.
Janine Hansen, Projektleiterin der Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen, eröffnete das Netzwerktreffen, welches unter dem Motto Regionen im Dialog – Wir machen die Industrie fit für die Zukunft stand.
Dr. Martin Ebeling von The School of Life Berlin eröffnete mit einer Keynote zum Thema Agility Mindset die inhaltliche Debatte des Netzwerktreffens. Für den nachfolgenden Gedankenaustausch der Teilnehmenden erörterte er drei Aspekte: „Wieviel Veränderung verträgt der Mensch?“, „Was hindert uns daran anpassungsfähig zu sein?“ und „Wie gelingt es uns anpassungsfähig zu werden?“ Er brachte den Teilnehmenden näher, wie man „falsche“ von „echten Gefahren“ unterscheidet. Als Beispiel nannte er die folgenden Szenarien:
In einer kurzen Runde hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit gemeinsam „falsche“ und „echte“ Gefahren in ihrer Arbeit zu identifizieren und sich dazu auszutauschen. Im darauffolgenden Speed Dating konnten die Teilnehmenden sich gegenseitig kennenlernen und erste Kontakte knüpfen.
Es folgten zwei Workshops, die so genannten Creative Labs des Netzwerktreffens Hereinspaziert: Junge Menschen für die Industrie begeistern und Hiergeblieben: Maßnahmen für eine erfolgreiche Standortstärkung. Die Servicestelle hatte für die Labs die folgenden Ziele definiert: Erfahrungsaustausch, gemeinsames Brainstorming, Vernetzung sowie neue Ideen und Impulse in die Arbeit in den Regionen mitnehmen. Vier Vertretende aus regionalen Industrieinitiativen haben sich Bereit erklärt, einen Pitch zu übernehmen und stellten unter dem Dreiklang „Herausforderung, Lösung und Maßnahme“ ein Projekt ihrer regionalen Arbeit vor, um die nachfolgende Diskussion zur Fachkräftegewinnung und Standortstärkung einzuleiten.
Guido Rebstock vom Innovationsregion Hohenlohe e. V. stellte im Lab „Hereinspaziert“ die Arbeit von MINTec Hohenlohe vor. Das Projekt begeistert bereits Kindergartenkinder für MINT-Themen. Das Besondere dabei ist, dass MINTec Hohenlohe Auszubildenden eine Schulung gibt, die auf dieser Grundlage und auf Augenhöhe ihr Wissen in Kindergärten vermitteln – ganz nach dem Motto „von jungen Menschen für junge Menschen“. Dr. Christine Lötters von der Kunststoff-Initiative Bonn/Rhein-Sieg erläuterte, wie sie vor Ort junge Menschen wortwörtlich an die Hand nehmen, indem die Kunststoff-Initiative Bonn/Rhein-Sieg junge Menschen einen Tag lang zu mehreren Unternehmen in der Region bringt, um dort die Arbeit und Berufe vor Ort kennenzulernen.
Im Creative Lab „Hiergeblieben“ berichtete Thomas Ahlswede-Brech vom Transformationsnetzwerk ReTraSON aus Braunschweig über Methoden und Formate zur gezielten Ansprache und Aktivierung seiner Mitgliedsunternehmen. Wichtig dabei sei, Formate möglichst ansprechend und innovativ zu gestalten und eingängige Titel zu finden, um direkt bei der Einladung herauszustechen. Jean-Marie Ayikpe vom Unternehmensnetzwerk Neukölln e. V. stellte das Unternehmertreffen vor, das seine Initiative regelmäßig durchführt. Dafür besuchen sich Unternehmerinnen und Unternehmer der Initiative gegenseitig, lernen so die Arbeit der anderen kennen und haben Gelegenheit zum Austausch. Durch diese Begegnungsmöglichkeit werden Kontakte initiiert und gepflegt, was dazu beiträgt, den Standort und die Kooperation vor Ort zu stärken.
Darauf aufbauend tauschten sich die Gruppen darüber aus, welche förderlichen Maßnahmen die Ansprache junger Menschen bzw. Standortstärkung begünstigt. Dazu gehörten u. a.
- der Wunsch nach mehr „Material zum Anfassen“ im Schulunterricht,
- das Schaffen von Vorbildern, etwa durch Projekttage, an denen Eltern, die eine berufliche Qualifikation haben und in der Wirtschaft tätig sind, ihre Berufe in Schulen vorstellen,
- das gezielte Vernetzen von Unternehmen in der Region, um den Standort zu stärken oder
- das gezielte Informieren von Bürgerinnen und Bürgern, etwa durch Bürgerdialoge.
Beim Abschluss des Netzwerktreffens stellten sogenannte Botschafterinnen der Labs die Ergebnisse und Aha-Momente allen Teilnehmenden vor. Sie merkten die große Bereitschaft der Teilnehmenden an, sich in den Labs zu beteiligen, welches zu lebendigen Diskussionen und zu einem konstruktiven Austausch beitrug. Eine weitere Erkenntnis war, dass es hinsichtlich der besprochenen Themen kaum Unterschiede zwischen den Regionen gibt und auch die Hürden oftmals dieselben sind. Die Teilnehmenden empfanden die Diskussionen als sehr wertvoll und nahmen aus diesen Lösungsansätze aus anderen regionalen Industrieinitiativen sowie Themen und Impulse für die weitere Arbeit mit sowie für den zukünftigen Austausch untereinander. Dirk von der Hude vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz übernahm das Fazit der Veranstaltung. Neu entstandene Kontakte vertieften die Teilnehmenden bei der anschließenden Kaffee-und-Kuchen-Runde.
Wir danken allen für die Anreise nach Berlin und den Austausch!
Am Vormittag des 5. September fand das Industrieforum mit dem Titel Auf dem Weg zu Net Zero: Technologien für die Transformation statt, bei dem auch einige Teilnehmende des Netzwerktreffens dabei waren. Mehr zum Industrieforum können Sie hier nachlesen.
Die Dokumentation zu den Creative Labs können Sie im Internen Bereich unter Veranstaltungsberichte einsehen.