Die Bedeutung der Industrie in Deutschland
Deutschland ist eine der stärksten Industrienationen weltweit. Die Industrie bietet sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze, vor allem für hochqualifizierte Fachkräfte. Sie ist ein Ort innovativer Forschung und Entwicklung, die hochwertige Ergebnisse hervorbringt.
Die deutsche Industrie ist weltweit führend in vielen Branchen, wie der Fahrzeug- und Pharmaindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der chemischen Industrie. Produkte mit dem Label „Made in Germany“ genießen eine hohe Wertschätzung.[1] Viele von Deutschlands Industriegütern werden mit Spitzentechnologien und digitalisierten Industrie-4.0-Verfahren hergestellt.[2] Das gute Image verdankt Deutschland nicht zuletzt dem verarbeitenden Gewerbe. Verarbeitende Industrie bezeichnet Industriebetriebe, die Rohstoffe und Zwischenprodukte weiterverarbeiten und Endprodukte erzeugen.[3] Dazu zählen in Deutschland die Wirtschaftsbereiche des Grundstoff- und Produktionsgütergewerbes, des Investitions- und Verbrauchsgüter produzierenden Gewerbes sowie des Nahrungs- und Genussmittelgewerbes.
Auch der Wert von Deutschlands Bruttowertschöpfung ist im internationalen Vergleich hoch. Im Jahr 2020 betrug dieser rund 3 Billionen Euro. Die Bruttowertschöpfung von Deutschland entspricht ungefähr der von Spanien und Dänemark im gleichen Jahr zusammen.[4] Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes lag dabei bei rund 19,7%.[5]
Industrie als wichtiger Arbeitgeber
Insgesamt gab es im Jahr 2020 in Deutschland ca. 44,82 Millionen Erwerbstätige.[6] Davon waren rund 6,2 Millionen Beschäftigte, also knapp 14%, im verarbeitenden Gewerbe tätig.[7] Das sind mehr Menschen als Finnland in 2020 Einwohner zählte.[8] Die geleisteten Arbeitsstunden der Arbeitnehmenden in Deutschland in der verarbeitenden Industrie betrugen von April 2020 bis April 2021 rund 8.500 Millionen Stunden.[9]
2020 gab es insgesamt 46.535 Betriebe im verarbeitenden Gewerbe.[10] Diese erwirtschafteten insgesamt einen Umsatz von rund 1,8 Billionen Euro im Zeitraum April 2020 bis April 2021.[11] Deutschlands Industrielandschaft besteht aus einer Mischung aus kleinen und mittelständischen Unternehmen und international agierenden Konzernen.[12] Die größten Industriebranchen im Jahr 2020 in Deutschland waren:
- Straßenfahrzeugbau
- Maschinenbau
- Chemische Industrie und
- Elektroindustrie.[13]
Deutschland als Exportnation
In den letzten 10 Jahren ist der Wert der Exporte kontinuierlich gestiegen. Allerdings sind hier, wie auf der Grafik zu sehen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erkennen. Der Gesamtwert der exportierten Waren und Güter betrug im Jahr 2020 rund 1,2 Billionen Euro. Im Vergleich dazu stehen an zweiter Stelle in der EU die Niederlande mit rund 590 Milliarden Euro. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes führt Deutschland seit 60 Jahren mehr Waren pro Jahr aus, als es importiert.[14]
Für eine gemeinsame Zukunft
Um diese Erfolge fortzuführen und Beschäftigung zu sichern, müssen Wirtschaft und Politik weiterhin zusammenarbeiten und im Dialog die Rahmenbedingungen für die Entwicklungsmöglichkeiten der Industrie in Deutschland ausgestalten und umsetzen. Dabei können regionale Industrieinitiativen eine wichtige Rolle spielen. Sie sind in den Regionen verwurzelt und setzen sich aus Mitgliedern von Industrieunternehmen sowie weiteren Stakeholdern, wie beispielsweise der Landespolitik, Kammern, Gewerkschaften und Hochschulen zusammen. Dabei entwickeln sie gemeinsame Strategien, um den jeweiligen regionalen Herausforderungen zu begegnen. Aus ihrer regionalen Perspektive heraus behandeln sie dabei die Zukunftsthemen, wie etwa den Strukturwandel oder die regionale Standortentwicklung. Bei der Umsetzung des Industriedialogs unterstützt die Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen. Auf Bundeseben agiert das Bündnis „Zukunft der Industrie“. Es bildet eine wichtige Plattform, in der Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften gemeinsam Impulse für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland entwickeln. 17 Partner aus Gewerkschaften, Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag sowie das Bundeswirtschaftsministerium haben sich dafür zusammengefunden.
Eines der gemeinsamen Ziele ist es, die Akzeptanz der Industrie in Deutschland zu stärken. Dies erfolgt unter anderem durch gemeinsame Aktivitäten im Dialog mit der Gesellschaft.[15]